Unusual Symptoms / Andy Zondag: somewhere

Metamorphosen.

26.10., 21h MAO

Foto Oliver Look

Steine liegen auf dem Weg. Ich trag sie rüber in den Garten. (Tocotronic)

Goldene Sonnensegel. Feiner weißer Sand. Das Radio tönt von weitem und zeugt von der langsam vorbeirauschenden Zeit. Ein Filter schiebt sich vor die Linse, ein Mensch trifft auf einen Ort. Beide machen sich ein Bild voneinander. Doch langsam verschiebt sich der Ausschnitt. Alles fließt, gerät und bleibt in Bewegung und gar das scheinbare Nichtstun wird zum aktiven Zustand. Zwischen Sound, Licht, Nebel und bis zum Stillstand reduzierten Bewegungen entfaltet somewhere eine unwirkliche Szenerie, einen Transit-Ort zwischen Ankommen und Abhauen, der scheinbar grenzenlos durch Zeiten, Orte und Körpererfahrungen morpht.

Produktive Selbstzerstörung. Andy Zondag hat sich zusammen mit dem Musiker Stefan Kirchhoff, dem Dramaturgen Florian Wessels und der Lichtdesignerin Maika Knoblich mit der Auflösung der eigenen eingeübten Bewegungs- und Denkstrukturen beschäftigt. Dabei führt somewhere das jahrelang in den Körper eingeschriebene Bewegungsvokabular der Tänzer auf einen Nullpunkt zurück und fragt nach Formen des Wiederaufbaus von Körperlandschaften, die sich nicht mehr festlegen lassen.

Anlässlich des Theaterfestival FAVORITEN 2014, haben sich Andy Zondag, Theater im Pumpenhaus und das Festival für eine erweiterte Wiederaufnahme entschieden. Im Vorfeld des Festivals wird im Schlachthof in Bremen und anschließend im MAO mit zwei zusätzlichen Darstellern und gesammelten Erfahrungen weiterprobiert, an Modellen der konstanten Veränderung. So ist somewhere zugleich ein sanfter Vorschlag, wie sich Realität in Bewegung vollziehen lässt und eines niemals sein kann: eine Marke.

Performance: Andy Zondag, Stefan Kirchhoff, Julia Schunevitsch, Justus Ritter Choreografie / Regie: Andy Zondag / Musik: Stefan Kirchhoff Lichtdesign Maika Knoblich / Dramaturgie: Florian Wessels Produktionsleitung / Künstlerische Beratung: Gregor Runge / Produktion: Unusual Symptoms / Koproduktion: Theater im Pumpenhaus, Theaterlabor im Tor 6, pottporus Festival, Schlachthof Bremen / Förderer: Stadt Münster, NRW Landesbüro Freie Kultur, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.